„Wer recht in Freuden wandern will, der geh´ der Sonn´ entgegen.
Da ist der Wald so kirchenstill, kein Lüftchen mag sich regen;
noch sind nicht die Lerchen wach, nur im hohen Gras der Bach,
singt leise den Morgensegen“, heißt es in einem alten Wanderlied.

Ganz so früh machten sich die Klassen 1a und 1b nicht auf den Weg ins Bachtal und doch waren die Temperaturen noch angenehm zum Wandern, die Stadt nicht sehr belebt und die Vorfreude groß. Was wird uns wohl im Wald erwarten? Sehen wir auch Tiere? Kann man im Bach schwimmen?

Obwohl der Weg für manche Kinder „sooo weit“ war, dass die „Füße weh“ taten, waren andere ganz erstaunt über den „großen Wald“, der quasi direkt vor der Haustüre liegt. Einige erkannten auch, dass sie mit der Kindergartengruppe schon einmal da waren.

Kaum im Wald angekommen, erwartete uns ärgerliches Geschrei. Was mag das wohl sein? Zwei streitende Vögel? Füchse? Oder doch etwas ganz anderes? Nach kurzer Zeit raschelte es und ein Marder flitzte eilig über den Weg.

Als wir kurz darauf am Ziel waren, nahmen sich manche Kinder, obwohl auf dem Weg der Hunger schon riesig war, keine Zeit zum Vespern. Sofort wurde der „Kletterwald“, wie ein Kind ihn beschrieb, erkundet. Da ging es steil bergauf, nur die Wurzeln der Bäume gaben Halt, damit man nicht abrutschte und doch landete der ein oder andere auf dem Popo und, ehe sichs Mancher versah, am Ausgangspunkt der Klettertour. Wer es unbeschadet bis zum „Gipfel“ geschafft hatte, den belohnte der Wald mit allerlei Entdeckungen – seien es der weiche Untergrund oder eine gut getarnte Kröte und andere kleine Waldbewohner.
Einige Kinder trauten sich auch barfuß in den kalten Bach, durch den sie wateten, in dem sie mit dem weichen Lehm spielten oder kleine Dämme bauten.

Nach zwei viel zu kurzen Stunden mussten wir uns dann schon wieder auf den Rückweg machen, der aber zu einem wunderschönen Abschluss dieses tollen Vormittags wurde – ein „echter“ Wandertag: Ein paar Kinder stimmten plötzlich Lieder an, die ihnen in den Sinn kamen und bald fielen viele weitere ein. Gemeinsam sangen wir nahezu unser ganzes Liedrepertoire, das wir in Klasse 1 gelernt hatten und kamen so gutgelaunt und (fast) ohne Blessuren wieder an der Schule an.

Zum Glück sind inzwischen alle kleinen Kratzer und Stiche wieder verheilt, sodass wir ganz sicher sind: Im Herbst wollen wir uns wieder auf den Weg machen und die Natur in der direkten Umgebung erkunden!